Häufig gestellte Fragen

Neurofeedback ist eine spezialisierte Form des Biofeedbacks, bei der die elektrische Aktivität des Gehirns (Hirnwellen) mittels Elektroenzephalogramm (EEG) in Echtzeit gemessen wird. Das Gehirn erhält über visuelle oder akustische Rückmeldungen (Feedback) Informationen über seine eigene Aktivität und lernt dadurch unbewusst, sich selbst besser zu regulieren.

Über Sensoren auf der Kopfhaut wird die Gehirnaktivität gemessen und auf einem Bildschirm sichtbar gemacht (z. B. als Video oder Spiel). Ziel ist es, die Darstellung durch gewünschte Hirnwellenmuster zu beeinflussen. Erreicht das Gehirn den optimalen Zustand, wird es belohnt (z. B. läuft der Film weiter oder wird heller). Das Gehirn lernt durch diese positive Rückmeldung, die vorteilhaften Muster häufiger zu zeigen.

Neurofeedback wird zur Verbesserung der Selbstregulationsfähigkeit des Gehirns eingesetzt und kann bei einer Vielzahl von neurologischen und psychischen Störungen unterstützend wirken.

 

Kognition & Leistung

AD(H)S, Konzentrationssteigerung, Schulleistungssteigerung, Gedächtnisleistung, Lernblockaden, Leistungssteigerung im Sport

 

Psyche & Emotionen

Ängste, Depressionen, Zwangsstörung, Burnout-Syndrom

 

Stress & Entspannung

Stress und Nervosität, Ruhelosigkeit, Gedankenkreisen, Chronische Müdigkeit

 

Schlaf & Regeneration

Schlafstörungen, Zähneknirschen

 

Neurologie & Schmerz

Migräne, Tinnitus, Chronische Schmerzen, Epilepsie, Rehabilitation nach Schlaganfall

 

Suchtstörungen

z.B. Alkohol- und Nikotinsucht, Glücksspiel

Nein, Neurofeedback ist nicht invasiv. Elektroden erfassen lediglich die elektrische Aktivität des Gehirns und machen diese sichtbar, damit ein gezieltes Training stattfinden kann.

Etwa drei Stunden vor der Sitzung sollte auf alkohol-, koffein- und zuckerhaltige Getränke verzichtet werden, da diese die Gehirnaktivität beeinflussen. Zudem ist es empfehlenswert, ausgeruht zur Sitzung zu erscheinen. Das sorgt für aussagekräftige und stabile Messergebnisse.

In der Regel dauert eine Sitzung inklusive Vor- und Nachbereitung ca. 50 bis 60 Minuten.

Das hängt von der individuellen Ausgangslage und dem Trainingsziel ab. Oft bemerken Klienten bereits nach wenigen Sitzungen subtile Veränderungen im Alltag. In der Regel beginnt das Gehirn nach 10 bis 20 Sitzungen neue Muster zu erkennen und umzusetzen. Für eine dauerhafte Stabilisierung und Verfestigung sind oft 25 bis 40 Sitzungen notwendig.

Für nachhaltige Ergebnisse rechne mit 12 bis 18 Monate. Zu Beginn sollten die Sitzungen idealerweise einmal pro Woche stattfinden. Sobald sich Fortschritte zeigen, kann das Training zweiwöchentlich weitergeführt werden. Die genaue Frequenz wird individuell angepasst.

Nein, die Sitzungen sind absolut schmerzfrei und nicht-invasiv. Die Sensoren messen lediglich die Gehirnwellen, es wird kein Strom in das Gehirn geleitet. Die meisten Klienten empfinden das Training als entspannend und angenehm.

Nach einer Bio- und/oder Neurofeedback-Sitzung berichten viele Menschen von innerer Ruhe und Entspannung.

Grundsätzlich keine. In seltenen Fällen können leichte Kopfschmerzen oder Müdigkeit auftreten, vergleichbar mit einem langen Tag vor dem Bildschirm.

Das Ziel des Neurofeedbacktrainings ist ein nachhaltiger Lerneffekt im Gehirn, die sogenannte neuronale Reorganisation und Stabilisation. Sind die neuen, gesünderen Muster einmal gefestigt, können die positiven Veränderungen dauerhaft bestehen bleiben.

Neurofeedback ist grundsätzlich schon ab dem Vorschulalter, oft ab ca. 6 Jahren, möglich und sehr effektiv, da das junge Gehirn besonders anpassungsfähig (plastisch) ist.

Das Gehirn behält seine Fähigkeit zur Neuroplastizität (Lern- und Anpassungsfähigkeit) bis ins hohe Alter bei. Neurofeedback ist daher auch für Erwachsene und Senioren eine sehr effektive Methode, um die Selbstregulation zu verbessern und Symptome zu lindern.

Eine Behandlung sollte bei produktiver Psychose, Zuständen starker Verwirrtheit oder bei weit fortgeschrittener Demenz nicht durchgeführt werden. Die Methoden erfordern die aktive kognitive Mitarbeit und Einsicht des Patienten. Bei diesen Krankheitsbildern ist diese Voraussetzung dafür nicht erfüllt.

Neurofeedback setzt direkt bei der Funktionsweise (Ursache) des Gehirns an, während die Psychologie primär an den Auswirkungen (Symptomen) arbeitet, durch Gespräche und Verhaltenstechniken. Beide Methoden können sich sinnvoll ergänzen.

Neurofeedback trainiert die elektrische Aktivität des Gehirns. Medikamente greifen dagegen in die chemischen Prozesse des Gehirns ein.